Luft im Heizkörper

Brunata Minol informiert

Bedeutung von Luft im Heizkörper für die Heizkostenabrechnung

Welche Auswirkungen haben unsachgemäße Betriebsbedingungen auf Heizkostenverteiler?

Kurz und knapp

Luft im Heizkörper ist zu vermeiden, da sie die Heizleistung reduziert und die Verbrauchsanzeige verfälschen kann.

Wenn ein Heizkörper, insbesondere im oberen Bereich, nicht ausreichend erwärmt wird und dazu noch ein Gluckern zu hören ist, deutet dies in der Regel auf Luft im Heizkörper hin. Dies kann besonders in ruhigen Nachtstunden als störend empfunden werden.

Dieses Problem betrifft nicht ausschließlich, aber besonders häufig die oberen Wohnungen eines Gebäudes. Die technischen Ursachen sind vielschichtig und nicht einfach zu erklären, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Oftmals genügt jedoch das einfache Entlüften des Heizkörpers. Dies geschieht während des Heizbetriebs, indem das Heizkörperventil mit einem speziellen Vierkantschlüssel geöffnet wird, um die Luft abzulassen. Das Entlüftungsventil muss solange geöffnet bleiben, bis das Heizwasser blasenfrei in ein darunter platziertes Auffanggefäß ausläuft. Damit sind jedoch die Möglichkeiten eines Mieters oder Wohnungseigentümers, das Problem zu beheben, bereits erschöpft.

Oft stellt sich die Frage, wie sich ein Luftpolster im Heizkörper auf die Genauigkeit der Verbrauchserfassung durch Heizkostenverteiler auswirkt und ob dies die Präzision der Verbrauchsanzeige beeinflusst.

  • Es steht außer Frage, dass Luft im Heizkörper die Heizleistung beeinträchtigt. Abhängig von der Menge an Luft kann sich beispielsweise die Normheizleistung eines Heizkörpers von 1.400 auf 1.200 Watt reduzieren. Um den gewünschten Wärmeeffekt zu erzielen, muss der Heizkörper länger und intensiver betrieben werden, als es bei einer luftfreien Situation erforderlich wäre. Es ist wichtig zu betonen, dass der Heizkörper gemäß seiner Normleistung bewertet ist, also mit den im Beispiel genannten 1.400 Watt.
Keine oder nur wenig Luft im Heizkörper und moderne Heizkostenverteiler in 75 % Bauhöhe bedeuten optimale Wärmeleistung und optimale Verbrauchserfassung.
Keine oder nur wenig Luft im Heizkörper und moderne Heizkostenverteiler in 75 % Bauhöhe bedeuten optimale Wärmeleistung und optimale Verbrauchserfassung.
Luft im oberen Heizkörperbereich und moderne Heizkostenverteiler in 75 % Bauhöhe bedeuten verminderte Wärmeleistung aber auch reduzierte Verbrauchserfassung.
Luft im oberen Heizkörperbereich und moderne Heizkostenverteiler in 75 % Bauhöhe bedeuten verminderte Wärmeleistung aber auch reduzierte Verbrauchserfassung.
Luft im oberen Heizkörperbereich und veraltete Heizkostenverteiler in 50 % Bauhöhe sind heute nicht mehr zugelassen.
Luft im oberen Heizkörperbereich und veraltete Heizkostenverteiler in 50 % Bauhöhe sind heute nicht mehr zugelassen.
  • Luft sammelt sich im Heizkörper aufgrund ihres geringeren Gewichts im Vergleich zu Wasser in der Regel oben an. Daher wird die Oberseite des Heizkörpers hauptsächlich unzureichend warm. Wenn sich der Heizkostenverteiler im oberen Drittel befindet – wie es seit 1981 der Standard ist –, wird auch die Verbrauchsanzeige reduziert. Unter günstigen Bedingungen kann der Nachteil der verminderten Heizleistung bei unverändertem Bewertungsfaktor weitgehend ausgeglichen werden.
  • Das Luftpolster im Heizkörper kann sich auch an anderen Stellen befinden, obwohl die Oberseite die Regel ist. Die genaue Position der Luft hängt von Faktoren wie Wasserdruck, Heizkörperbauart und Heizkörperanschlussart ab. Es gibt keine universelle Lösung für dieses Problem.

Die rechtliche Situation bei anhaltenden Störgeräuschen durch Luft im Heizkörper ist interessant: Das Landgericht Berlin entschied zugunsten eines Mieters, dem aufgrund ständigen Gluckerns und Ratterns der Heizkörper im Schlafzimmer eine Mietminderung von 7,5 Prozent zugesprochen wurde (Az. LG Berlin 64 S 485/99). Obwohl die Geräusche knapp unter der tolerierbaren Grenze von 30 Dezibel lagen, erkannte der Richter sie als unzumutbar für Schlafbereiche an. Es wird daher dringend empfohlen, dass Betreiber von Heizanlagen sicherstellen, dass diese von Fachleuten so eingestellt werden, dass keine Ruhestörung entsteht.

Luft im Heizkörper ist kein mess-, sondern ein heiztechnisches Problem und sollte durch geeignete Maßnahmen vermieden werden. Wenn das Entlüften am Heizkörper keine dauerhafte Lösung bietet, sollte ein Heizungsfachmann hinzugezogen werden. Es könnte entweder zu viel Luft im Heizkreislauf vorhanden sein, was durch das Nachfüllen von Wasser behoben werden kann, oder die Heizungsanlage zieht an einer oder mehreren Stellen Luft. Auch dies erfordert die Expertise eines Fachmanns.

Luft im Heizkörper führt jedoch nicht zu einem erhöhten Energieverbrauch. Um die geringere Heizleistung durch das Luftpolster auszugleichen, müssen Heizkörper mit verminderter Leistung lediglich über einen längeren Zeitraum betrieben werden. Insgesamt bleibt der Wärmeverbrauch unverändert.