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Wasserzähler in Zirkulationsleitungen
Ein Dauerlauf für Wasserzähler funktioniert nur theoretisch
Ungünstige Rohrführungen mit vielen Verzweigungen bei Warmwasserleitungen haben gelegentlich zur Folge, dass es unmöglich ist, mit einem Warmwasserzähler den gesamten Warmwasserverbrauch einer Nutzeinheit zu erfassen. Es müssten dann an jeder Zapfstelle Wasserzähler montiert werden, was wiederum zu höheren Kosten für die Messausstattung führt. Findige Sanitärhandwerker sehen dann immer wieder eine Lösung in der Montage von zwei Wasserzählern in der Warmwasserzirkulationsleitung. Dazu wird einfach ein Zähler vor dem Eingang in die Nutzeinheit montiert und ein weiterer danach.
Der Gedanke, dann einfach den Verbrauch des ersten von dem des zweiten Zählers abzuziehen, um über die Differenz auf den Verbrauch der dazwischenliegenden Nutzeinheit zu kommen, ist prinzipiell logisch und nachvollziehbar. So spart man sich viele einzelne Wasserzähler und kommt doch auf einen Verbrauch. Diese Lösung hat aber einen wesentlichen Haken: Sie funktioniert nicht! Mit Differenzmessungen in Zirkulationsleitungen kommt man keinesfalls auf eine plausible Warmwasserabrechnung.
Selbst kleinste Messdifferenzen addieren sich zu großen Fehlern
Kein Wasserzähler arbeitet ohne Toleranzen. Diese sind zwar gering, können bei Differenzmessungen aber recht bedeutend werden. Gemäß Eichgesetz sind bei Warmwasserzählern im normalen Betriebsbereich Eichfehlertoleranzen von bis zu ± 3 % zulässig. Im praktischen Einsatz gelten die doppelt so hohen Verkehrsfehlertoleranzen von bis zu ± 6 %. Für sich gesehen scheint das nicht viel zu sein. Durch die großen Wassermengen, die in einer Zirkulationsleitung fließen, ergeben sich daraus aber unter Umständen Hunderte von Kubikmetern. Diese Lösung könnte funktionieren, wenn zwei Wasserzähler eingesetzt würden, die absolut identische Toleranzen hätten. Dann würden sich die Messfehler gegenseitig aufheben. Praktisch gibt es das aber nicht und so kann schon eine Abweichung von 0,1 % zu völlig unsinnigen Verbrauchswerten führen, die eine Differenzmessung ad absurdum führen.
Auch wenn es durch die Vielzahl der dann notwendigen Wasserzähler teurer ist, muss auf den Einbau von Wasserzählern in Zirkulationsleitungen verzichtet werden. Es ist eine völlig nutzlose Investition und eine vertretbare Abrechnung kann damit nicht erstellt werden. Wasserzähler sind nicht zur Messung in Zirkulationsleitungen konzipiert und für diesen Zweck völlig ungeeignet.


Quelle: www.minol.de/wasserzaehler-in-zirkulationsleitungen.html - Stand vom: 26.03.2023