Ein Heizkostenverteiler wird an einer Heizung montiert.

Die Funktion von elektronischen Heizkostenverteilern basiert auf der präzisen Erfassung der Heizkörpertemperatur. Sie ermöglichen eine verbrauchsabhängige Abrechnung und übertragen die Daten per Funk. Die Geräte bieten hohe Messgenauigkeit, sind manipulationssicher und ab Ende 2026 gesetzlich vorgeschrieben – auch in Bestandsgebäuden.

Was sind elektronische Heizkostenverteiler – und wie funktionieren sie?

Elektronische Heizkostenverteiler sind moderne Erfassungsgeräte, die den Wärmeverbrauch einzelner Heizkörper registrieren. Sie ersetzen zunehmend ältere Verdunstungsgeräte und bieten klare Vorteile:

  • Hohe Messgenauigkeit
  • Keine Kaltverdunstung oder Sommeranzeigen
  • Stichtagsgenaue Verbrauchserfassung
  • Funkübertragung ohne Wohnungszutritt

Im Gegensatz zu klassischen Messgeräten sind elektronische Heizkostenverteiler nicht eichpflichtig. Sie erfassen relative Verbrauchswerte, auf deren Basis die Gesamtkosten anteilig verteilt werden.

Elektronischer Heizkostenverteiler Minometer M8 radio von Minol

Digitale Vorteile: Stichtagserfassung & Funk

Moderne Geräte speichern den Verbrauch zu einem festen Stichtag im Jahr. Das erleichtert:

  • Zuverlässige Jahresabrechnungen
  • Vergleich mit dem Vorjahr
  • Flexibilität beim Ablesezeitpunkt

Mit integrierter Funktechnik entfällt zudem der Wohnungszutritt. Die Daten werden aus der Ferne übermittelt – komfortabel für Mieter, effizient für Verwalter.

Frau schaut sich auf Smartphone die Minol App an

Die unterjährige Verbrauchsinformation (uVI) umsetzen: Mit dem B.One eMonitoring

Das digitale Tool erleichtert die Verwaltung, erhöht die Energieeffizienz und unterstützt damit bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Rechtlicher Rahmen: Funk wird Pflicht

Seit 2021 dürfen bei Neuausstattungen nur noch fernablesbare Geräte eingebaut werden. Und ab Ende 2026 gilt: Auch alle Bestandsgebäude müssen mit Funk-Heizkostenverteilern ausgerüstet sein.

Das bedeutet:

  • Keine Verdunstergeräte mehr ab 2027
  • Verpflichtende Bereitstellung unterjähriger Verbrauchsinformationen
  • Gültig für Vermieter und Eigentümergemeinschaften

Technische Grundlagen: So erfassen die Geräte den Verbrauch

Elektronische Heizkostenverteiler nutzen Temperaturfühler, um die Wärmeabgabe eines Heizkörpers zu messen. Dabei gibt es verschiedene Gerätekonzepte:

Einfühlergeräte

  • Messen nur die Heizkörpertemperatur an der Rückseite
  • Optional zusätzlicher Fühler zur Startlogik an der Vorderseite
  • Geeignet für mittlere bis hohe Heiztemperaturen

Zweifühlergeräte

  • Messen Heizkörper- und Raumtemperatur
  • Bieten genauere Verbrauchswerte bei Niedertemperatursystemen

Nicht mehr im Einsatz: Dreifühlergeräte

  • Erfassten früher zusätzlich Vor- und Rücklauftemperaturen
  • Heute wirtschaftlich und technisch überholt

Die Wahl des Geräts hängt von der Auslegungstemperatur der Heizungsanlage ab. Bei unter 55 °C sind Zweifühlergeräte Pflicht, z. B. bei Fußbodenheizungen oder modernen Niedertemperaturheizkörpern.

Anzeigemethoden bei elektronischen Heizkostenverteilern

Alle am Markt befindlichen elektronischen Heizkostenverteiler unterscheiden sich auch in der Art, mit der die Verbrauchsanzeige aufgenommen und abgelesen werden kann:

  • Dezentrale Anzeigen ohne Funkübertragung zeigen den Verbrauch jedes Heizkörpers direkt am Gerät an. Jeder Heizkostenverteiler muss mindestens einmal im Jahr von einem Servicemitarbeiter Vorort abgelesen werden. Bis spätestens Ende 2026 sind solche Systeme durch Funk-Heizkostenverteiler zu ersetzen.
  • Per Funk übertragene Anzeigen lassen sich mit dem passenden Empfangsgerätaußerhalb der Wohnung aufnehmen. Dieses modernste Übertragungsverfahren bietet vor allem Komfort für die Bewohner. Es ist bei Funkablesungen nicht mehr nötig, den Ableser in die Wohnung zu lassen. Die Verbrauchswerte werden von außerhalb der Wohnung ausgelesen. Die Funkübertragung ist ganz aktuell bei allen führenden Herstellern erhältlich und das System der Zukunft. Dabei ist die Funkablesung nicht nur auf elektronische Heizkostenverteiler beschränkt – auch Wasser- und Wärmezähler können damit aus- und nachgerüstet werden.
  • Zentrale Anzeigen ermöglichen durch Verkabelung aller Heizkostenverteiler die Anzeige an einer zentralen Stelle innerhalb oder außerhalb der Wohnung. Wegen des hohen Installationsaufwandes wurden verdrahtete Systeme inzwischen weitgehend durch Funksysteme abgelöst.

Eignung und Zulassung der verschiedenen Erfassungssysteme für Heizung in Abhängigkeit vom Heizwasserverteilungssystem

Welche Typen von Heizkosten­verteilern technisch geeignet sind, hängt davon ab, mit welcher Auslegungs­heiz­mediums­temperatur die Heizanlage betrieben wird und welche Verteilungsart des Heizwassers gegeben ist. Moderne elektronische Funk-Heizkostenverteiler sind generell für alle Bedingungen geeignet. Bis Ende 2026 sind vorhandene Heizkosten­verteiler nach dem Verdunstungs­prinzip nach den Vorgaben der Heizkosten­verordnung generell mit Funk-Heizkosten­verteilern umzurüsten.

Heizkörper

Horizontale Einrohrheizung

Geeignet sind alle Erfassungssysteme. Verdunstungs­heizkosten­verteiler und Wärmezähler aber nur dann, wenn die Rohrführung nicht über eine Nutzeinheit hinausgeht. Geht die Rohrführung über eine Nutzeinheit hinaus, sind nur noch elektronische Heizkosten­verteiler verwendbar.

Vertikale Zweirohrheizung

Geeignet sind Verdunstungs­heizkosten­verteiler (bis längstens Ende 2026) und elektronische Heizkosten­verteiler. Wärmezähler können hier nicht verwendet werden, weil kein zentraler Vor- und Rücklauf für die einzelne Wohnung besteht.

Vertikale Einrohrheizung mit oberer Verteilung

Vielfach in den östlichen Bundesländern im normierten Plattenbau vorzufinden. Es sind elektronische Heiz­kosten­verteiler, aber seit 1995 auch Ver­dunstungs­heiz­kosten­verteiler einzusetzen, zumindest bis Ende 2026.

Wann elektronische Heizkostenverteiler alternativlos sind

In bestimmten Fällen ist der Einsatz elektronischer Heizkostenverteiler schon heute zwingend:

  • Niedertemperaturheizungen (< 55 °C)
  • Waagerechte Einrohrsysteme mit Nutzerübergreifung

Hier sind Verdunstergeräte technisch ungeeignet, weil sie nicht korrekt auf die Temperaturverhältnisse reagieren können.

Fazit: Elektronische Heizkostenverteiler sind die Zukunft der Verbrauchserfassung

Die Funktion von elektronischen Heizkostenverteilern bietet viele Vorteile: hohe Genauigkeit, faires Abrechnungsverfahren, keine Beeinflussung durch äußere Einflüsse – und mit Funktechnik auch noch besonders komfortabel.

Vermieter und Eigentümer sollten die Umrüstung frühzeitig planen, um gesetzeskonform und wirtschaftlich aufgestellt zu sein.

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