Richtige Restbewertung von Heizöl- und Pellet-Vorräten

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Ölstandsmessung

Methoden zur Feststellung der verbrauchten Heizölmenge für die Heizkostenabrechnung

Kurz und knapp

Die Messung des Ölverbrauchs ist wichtig, um die Heizkosten korrekt abzurechnen. Es gibt verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Genauigkeiten und Herausforderungen. Erfahren Sie hier, welche technischen Lösungen sich als zuverlässig erwiesen haben und wie sie im Detail funktionieren.

Um den Verbrauch korrekt zu ermitteln, ist es am Ende der Abrechnungsperiode notwendig, den verbleibenden Ölstand zu messen, da nur das Öl abgerechnet werden darf, das tatsächlich innerhalb dieser Periode verbraucht wurde. Gemäß DIN 4755 ist es vorgeschrieben, dass jeder Behälter über eine Einrichtung zur Feststellung des Flüssigkeitsstandes verfügen muss. Diese Anzeigevorrichtung sollte ein leichtes Ablesen des Ölstands ermöglichen und sich automatisch schließen, nachdem der Ölstand abgelesen wurde. Zur Bestimmung des Ölstands gibt es verschiedene Methoden, darunter die grobe Peilung, die Inhaltsmessung und die exakte Verbrauchsmessung.

Es gibt oft Schwierigkeiten aufgrund der Vielfalt der Techniken zur Inhaltsmessung bei Öltanks. Viele Hausverwalter umgehen dieses Problem, indem sie am Ende der Abrechnungsperiode einfach den Tank volltanken, um den verbleibenden Bestand zu ermitteln - in diesem Fall entspricht der Restbestand dem vollen Tankinhalt, der in der Regel bekannt ist. Falls diese Methode nicht angewendet wird, ist jedoch eine direkte Messung des Restbestands am Tank erforderlich. Die folgenden Verfahren werden üblicherweise verwendet:

Ablesung an durchsichtigen Tanks

Die Ablesung ist am einfachsten, wenn transparente Kunststofftanks in den Kellerräumen verwendet werden. Diese Tanks verfügen über eingeprägte Markierungen, die den aktuellen Füllstand in Litern anzeigen. Obwohl das Ablesen dieser Markierungen manchmal etwas mühsam sein kann, ist diese Methode dennoch die sicherste und üblichste, insbesondere bei kleineren Öltanks. Bei mehreren transparenten Tanks, die hintereinander eingebaut sind, ist es wichtig, alle Füllstandsanzeigen zu berücksichtigen, da jede Anzeige jeweils für einen einzelnen Tank gilt und nicht für alle zusammen.

Bei transparenten Kellertanks (links) ist der Füllstand des Heizöls ohne Hilfsmittel an den Markierungen ablesbar. Rechts ein mechanischer Ölstandsanzeiger mit Schwimmer.
Bei transparenten Kellertanks (links) ist der Füllstand des Heizöls ohne Hilfsmittel an den Markierungen ablesbar. Rechts ein mechanischer Ölstandsanzeiger mit Schwimmer.

Peilstab

Ein Peilstab ist das einfachste Instrument zur groben Messung des Ölstands bei Lagerbehältern, die im Erdreich eingebettet sind. Er wird in ein Peilrohr eingeführt und sollte ausschließlich für Messzwecke verwendet werden. Üblicherweise besteht ein Peilstab aus flexiblem Kunststoff oder Metall mit einem Kunststoffüberzug. Diese Messmethode kann jedoch umständlich sein, da der schwere Dom­schachtdeckel angehoben werden muss. Ein Peilstab liefert lediglich eine Zentimeterangabe, die nur dann nützlich ist, wenn eine entsprechende Umrechnungstabelle vorhanden ist, um die Zentimeterangaben in Liter umzuwandeln.

Mechanische Ölstandanzeiger

Aufgrund begrenzter Raumhöhen in Kellerbehältern sind Peilstäbe oft nicht praktikabel, daher werden dort häufig mechanische Ölstandsanzeiger mit Schwimmern verwendet. Diese Geräte werden direkt auf den Tank aufgeschraubt und sind für Tankhöhen zwischen 50 und 240 cm geeignet. Auch für große, überirdisch aufgestellte, zylindrische Stehtanks werden mechanische Ölstandsanzeiger mit Schwimmern verwendet, die im Behälter angebracht sind und eine Skala an der Außenwand haben. Die Funktionsweise ist einfach und sicher: Der Schwimmer hebt oder senkt sich je nach Füllstand.

Pneumatische Ölstandanzeiger

Diese Vorrichtungen sind mittels eines Kupferrohrs mit dem Öltank verbunden. Im Ölstandsanzeiger befindet sich eine Luftpumpe, die entweder manuell oder mit einem Elektromotor betrieben wird, sowie ein Kapselfeder-Manometer. Bei der Messung wird die Leitung mit der Pumpe unter Druck gesetzt, bis das Öl aus dem Standrohr verdrängt wird. Der Luftdruck im System entspricht dann dem statischen Druck im Tank, und der Zeiger am Manometer bleibt stehen. Die Skaleneinteilung am Manometer ermöglicht die Feststellung des Tankinhalts in Litern oder in Prozentangaben, wobei bei letzterem eine Umrechnungstabelle verwendet wird.

Pneumatische und elektronische Ölstandsmessung (Bild: Minol)
Funktionsprinzipien der pneumatischen Ölstandsmessung (links) und der elektronischen Ölstandsanzeige (rechts).

Ölzähler

Eine alternative Methode zur Bestimmung des Brennstoffverbrauchs (nicht des Tankinhalts!) ist die kontinuierliche Messung des Öls, das zum Brenner gelangt, mittels eines Ölzählers. Auf dem Markt sind verschiedene Konstruktionen erhältlich, die nach Prinzipien wie dem Ovalradzähler, dem Ringkolbenzähler oder dem Trommelzähler funktionieren. Die Volumenmessung erfolgt dabei durch die wechselseitige Füllung und Entleerung von zwei separaten Messkammern. Die Anzahl dieser Kammern wird addiert, um die Durchflussmenge zu bestimmen, die dann auf ein Rollenzählwerk übertragen wird. Die Messgenauigkeit dieser Instrumente liegt üblicherweise im akzeptablen Bereich von +/- 0,5 bis +/- 2 %.

Elektronische Inhaltsmesser

Elektronische Inhaltsmesser ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung des Flüssigkeitsstands im Öltank. Diese Geräte sind Fernanzeigegeräte, die üblicherweise im Heizraum installiert werden. Da sie keine beweglichen Teile enthalten, bieten sie eine sichere Anzeige, sind jedoch im Vergleich zu anderen Verfahren recht teuer. Elektronische Inhaltsmesser arbeiten auf kapazitiver Basis und bestehen aus einem elektronischen Verstärker mit eingebautem Netzteil, einem Anzeigeinstrument sowie einer Sonde mit einem Sondenkopf im Öltank und einem integrierten Elektronikeinsatz. Eine flexible, isolierte Dipol-Sonde wird senkrecht in den Tank eingeführt, deren Länge der Messstrecke (Tankhöhe) entspricht. Die Dipol-Sonde fungiert als elektronischer Kondensator: Wenn der Behälter gefüllt und die Sonde mit Öl bedeckt wird, ändert sich die Kapazität linear mit der Füllhöhe. Diese Veränderung wird in ein elektrisches Messsignal umgewandelt und auf einer Skala angezeigt, wobei die Messgröße in der Regel in Prozent angegeben wird.

Füllstände von Heizöltanks mit Smart Building Insights monitoren

Füllstandsensoren mit Anschluss an Brunata Minol Connect

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Vorsicht bei Öllieferungen

Heizöllieferung

Die Eichämter warnen regelmäßig vor unseriösen Praktiken bei Heizöllieferungen. Trotz klarer eichrechtlicher Vorschriften werden mitunter Manipulationen an den Zapfanlagen der Tankwagen vorgenommen, was dazu führen kann, dass Verbraucher mehr bezahlen müssen, als sie tatsächlich getankt haben. Obwohl solche Vorfälle eher selten sind, ist es für die Betroffenen dennoch ärgerlich. Um solchen Betrugsversuchen vorzubeugen, ist es ratsam, aufmerksam zu sein und die folgenden Punkte zu beachten:

  • Beobachten Sie den Messvorgang selbst und bleiben Sie während der Betankung anwesend, auch wenn es einige Minuten dauert. Stellen Sie sicher, dass das Zählwerk vor Beginn der Messung tatsächlich auf null gesetzt wurde.
  • Achten Sie während der Messung darauf, dass das Heizöl blasenfrei abgegeben wird. Das Schauglas des Gasmessverhüters sollte stets mit Heizöl gefüllt sein, um die Messung von Luft zu verhindern. Ein Lappen, der auf dem Schauglas liegt, ist ein verdächtiges Zeichen. Unerlaubte Lufteinschlüsse machen sich durch Trübungen im Heizöl bemerkbar.
  • Wenn leichtes Heizöl getankt wird, muss das gemessene Volumen bei Abgabetemperatur grundsätzlich auf das Volumen bei 15°C umgerechnet werden, um es bei der Heizölabrechnung zugrunde zu legen. Besonders im Hochsommer ist darauf zu achten, dass diese Umrechnung erfolgt, entweder automatisch durch die Elektronik des Zählwerks oder manuell.
  • Vergewissern Sie sich, dass der Lieferschein für das Heizöl in Ihrer Anwesenheit ausgedruckt wird und dass die letzte Zähleranzeige mit dem Ausdruck übereinstimmt.

Die meisten Ölstandsmessgeräte geben ihre Werte nicht in Litern, sondern in Prozent oder Zentimetern aus, wie aus den Beschreibungen hervorgeht. Einzig die Ölzähler bilden hier eine Ausnahme. Da die festgestellten Werte daher oft umgerechnet werden müssen, sind Umrechnungstabellen häufig notwendig. Diese Tabellen sind üblicherweise im Heizraum vorhanden, manchmal jedoch auch bei der Hausverwaltung. Fehlt eine solche Tabelle, sind die festgestellten Werte praktisch nutzlos, da jeder Tank sein eigenes Volumen hat und die Abmessungen nicht immer leicht nachträglich festzustellen sind. Diese Herausforderung bei der Mengenbestimmung erklärt auch, warum die Wärmedienstmitarbeiter den Restbestand nicht festhalten können und die Verantwortung dafür beim Gebäudeeigentümer oder der Wohnungsverwaltung liegt.